Nahezu alle Eier, die bei großen Supermarktketten und Discountern im Regal liegen, kommen aus Ställen, in denen keine gentechnisch veränderten Pflanzen im Futter landen. Das meldete der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik gestern und berief sich auf eine Umfrage unter deutschen Handelshäusern.
Demnach seien 98 Prozent der Handelsmarken-Eier nach den Kriterien des „Ohne Gentechnik“-Siegels produziert, das der Verband im Auftrag der Bundesregierung vergibt. Zwar werben noch nicht alle Händler auf der Verpackung ihrer Eier mit der grünen „Ohne Gentechnik“-Raute – es werden jedoch mehr.
Insgesamt dürften 56 Prozent der in Deutschland produzierten konventionellen Hühnereier den Hinweis auf die gentechnik-freie Fütterung tragen, so der Verband. Das betreffe mehr als 33 Millionen Hennen, der Großteil davon (24 Mio.) in Bodenhaltung, gefolgt von immerhin fast acht Millionen Freilandtieren. Bei Bio-Eiern ist die Verfütterung von Gentech-Pflanzen – meist Soja aus Übersee – ohnehin nicht erlaubt.
„Mehr ‚Ohne Gentechnik‘-Eier im Einkaufskorb bedeuten weniger Gentechnik-Pflanzen im Tierfutter und auf dem Acker. Das freut die Verbraucher ebenso wie die Umwelt“, erklärte Alexander Hissting, Geschäftsführer des Verband Lebensmittel ohne Gentechnik. Denn in den Gentech-Plantagen Nord- und Südamerikas werden große Mengen an Pestiziden, darunter der Unkrautkiller Glyphosat, eingesetzt – gegen ihn sind viele gentechnisch veränderten Soja- oder Maispflanzen resistent. [dh]VLOG: Umfrage: 98 Prozent der Eier in "Ohne Gentechnik"-Qualität (22.03.16)Dossier: Futtermittel - mit oder ohne Gentechnik?Dossier: Lebensmittel - wo sind Gentechnik-Pflanzen drin und wie erkennt man das?Dossier: SojaDossier: Anbaustatistiken - wo wächst wieviel Gentechnik?Überblick: Gift und Gentechnik