Niedersachsens grüner Umweltminister Stefan Wenzel will Gentechnik-Baukästen verbieten lassen. In einem Brief an Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) warnte er vor Infektionen und der Ausbreitung von Krankheitskeimen. Das berichtete der Weser-Kurier in seiner Sonntagsausgabe.
„Der Umgang mit diesen aus dem Internet frei bestellbaren Kits durch insbesondere auch Privatpersonen ist zu unterbinden, um die Gefahr einer Ansteckung, Vermehrung oder Freisetzung von Krankheitserregern und/oder gentechnisch veränderten Krankheitserregern zu verhindern“, heißt es in dem Schreiben, das dem Weser-Kurier vorliegt. Das Umweltministerium habe die staatlichen Gewerbeaufsichtsämter informiert und Kontrollmaßnahmen eingeleitet, zitierte das Blatt den Minister. Wer rechtswidrig mit gentechnisch veränderten Organismen (GVO) arbeitet, dem droht eine Geldbuße von bis zu 50.000 Euro. Gelangen die GVO dabei in die Umwelt, kann das mit Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren bestraft werden, sofern die Gesundheit anderer Menschen gefährdet wird.
Wie berichtet hatte auch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit bereits vor diesen Baukästen gewarnt, die etwa von US-amerikanischen Firmen angeboten werden. In Baukästen, die von der zuständigen Behörde in Bayern untersucht worden waren, waren Bakterien gefunden worden, die Harnwegsinfektionen, Blutvergiftungen oder Lungenentzündungen verursachen können. Ein einfacher Baukasten ist im Internet für rund 150 US-Dollar zu bestellen. [vef]Weser-Kurier: Riskante Gen-Experimente (18.6.2017)Behörden warnen vor Krankheitserregern in Gentechnik-Baukästen (17.4.2017)