Bislang wachsen in China nur gentechnisch veränderte Baumwolle, Papaya und Pappeln. Vor dem Anbau von Grundnahrungsmitteln wie Reis oder Mais schreckte Peking mit Blick auf die bei diesem Thema durchaus skeptische Bevölkerung zurück, investierte aber kräftig in Forschung. Doch bis 2020 könnte sich diese Politik ändern. Wie chinesische Medien berichten, kündigte ein hoher Agrarfunktionär an, dass im nächsten Fünfjahresplan vorgesehen sei, auch den Anbau von gentechnisch verändertem Mais voranzutreiben. Die meisten Gentech-Maisvarianten sondern ein Insektengift ab. Dass Peking seine Gentechnik-Politik ändern könnte, hat wohl auch mit einem kürzlich getätigten Großeinkauf zu tun: der staatliche Chemie-Konzern ChemChina will den Schweizer Pestizid- und Gentechnik-Hersteller Syngenta für über 40 Milliarden Dollar übernehmen. Dagegen gibt es Protest: 400 chinesische Bürger haben laut Nachrichtenagentur Reuters einen Brief an die Regierung unterzeichnet, in dem sie vor den Folgen von Gentechnik und Agro-Chemikalien für die eigene Landwirtschaft warnen. Angesichts der möglichen Strafen für Kritiker ist das ein außergewöhnlicher Vorgang. [dh]Xinhua: China outlines roadmap for genetically modified crops (13.04.16)China.org.cn: Govt to crack down on illegal cultivation of GM crops (14.04.16)Reuters: China citizens protest ChemChina-Syngenta deal amid GMO worries (08.04.16)China: Gentechnik-Mais wächst ohne Genehmigung (06.01.16)Zurück auf Null: Gentech-Reis und -Mais in China nicht zugelassen (28.08.14)600.000 Tonnen Mais aus USA durften nicht nach China (07.01.14)Dossier: Anbaustatistiken - wo wächst wieviel Gentechnik?