Ein Bündnis von Tierschutz- und Umweltgruppen hat Beschwerde gegen ein Patent auf gentechnisch veränderte Tiere eingelegt. Neben Mäusen, Katzen und Hunden bezieht es sich auch auf genmanipulierte Schimpansen. Einen Sammeleinspruch hatte das Europäische Patentamt abgelehnt.
Laut den Kritikern erstreckt sich das Patent auf Tiere, bei denen durch den gentechnischen Eingriff die Aktivität bestimmter Gene verändert werden kann. Am Ende sollen spezialisierte Versuchstiere für die Pharmabranche heraus kommen, kritisieren die Gruppen. „Gegen die seit Jahren stark steigende Zahl der gentechnisch veränderten Tiere für Versuche müssen endlich effektive Maßnahmen ergriffen werden“, fordert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Patente auf Versuchstiere zu verbieten, die rein wirtschaftlichen Zwecken dienen, wäre ein wichtiger erster Schritt. Da ist vor allem die Politik gefragt.“
„Die Erteilung derartiger Patente führt dazu, dass Unternehmen versuchen, gentechnisch veränderte Tiere auch dann gewinnbringend zu vermarkten, wenn kein medizinischer Nutzen zu erwarten ist“, meint Christoph Then vom Münchner Verein Testbiotech. „Patentamt und Patentinhaber machen Tierversuche gemeinsam zu einem unmoralischen Geschäft.“ [dh]testbiotech: Beschwerde gegen Patente auf gentechnisch manipulierte Schimpansen (02.06.16)Dossier: Gentechnik-TiereDossier: Patente in der Landwirtschaft