Ein Landwirt im Bundesstaat Washington hat auf seinem Feld 22 gentechnisch veränderte Weizenpflanzen entdeckt. Das Agrarministerium und der Herstellerkonzern Monsanto bestätigten den Fund. Gentech-Weizen darf weltweit nirgendwo angebaut werden – doch es ist nicht der erste Verunreinigungsfall bei diesem wichtigen Getreide.
Die gentechnisch veränderten Weizenpflanzen stammen laut Monsanto aus Versuchen auf offenem Feld, die zwischen 1998 und 2001 im Nordwesten des Landes durchgeführt wurden. Der Weizen der Linie MON71700 ist resistent gegen das ebenfalls von Monsanto hergestellte Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat, das der Konzern unter dem Namen „Roundup“ vertreibt.
Schon 2013 waren in Oregon, einem Nachbarstaat des Pazifikanrainers Washington, gentechnisch veränderte Weizenpflanzen identifiziert worden. Dabei handelte es sich um die ebenfalls glyphosat-immune Linie MON71800. In Schiffsladungen gelangte der Gentechnik-Weizen nach Asien. Japan und Südkorea verhängten daraufhin Importstopps, die die Industrie Millionen kosteten.
Das will das US-Landwirtschaftsministerium diesmal unbedingt vermeiden. Man habe „prompt und gründlich“ gehandelt, die Ernte des Weizenfarmers aus Washington werde komplett überprüft. Dies geschehe lediglich aus „größtmöglicher Vorsicht“, in der Zwischenzeit dürfe das Getreide das Lager nicht verlassen. Hinweise darauf, dass der Gentechnik-Weizen in den Handel gelangt ist, gebe es nicht, so das Ministerium. [dh]Monsanto statement on discovery of glyphosate-tolerant wheat plants in Washington state (29.07.2016)USDA: Detection of GE Wheat Volunteer Plants in Washington State (29.07.16)Infodienst: Gentech-Fund: Japan und Südkorea stoppen Weizen-Einfuhr aus USA (03.06.13)Dossier: Gentechnik-WeizenDossier: Anbaustatistiken - wo wächst wieviel Gentechnik?Dossier: Lebensmittel - wo sind Gentechnik-Pflanzen drin und wie erkennt man das?